Jahrgangsrückblick und Ausblick 2018:
Letzte Woche ging, wie jedes Jahr Anfang April, die Primeur-Woche in Bordeaux über die Bühne. Die Möglichkeit für alle Händler und Weinexperten den neuen Jahrgang zu analysieren und zu degustieren. Der perfekte Zeitpunkt einen kleinen Jahrgangsrückblick zu wagen. Die Weine sind zwar noch nicht abgefüllt und noch im Lagerungsprozess, allerdings konnte ich einige schon verkosten und einen kleinen Eindruck erlangen, welches Potential im 2018er steckt. Die Roten verfügen über starke Tannine, die logischerweise noch sehr trocken erscheinen, und einen hohen Reifegrad. Die trockenen Weißen sind sehr frisch und sehr dynamisch mit ausgeprägter Säure und hoher aromatischer Intensität.
Tolle Reife, Struktur und Konzentration
Im Gegensatz zu dem Katastrophenjahrgang 2017 ist diesmal also mit einem in Volumen und Qualität deutlich hochwertigeren Jahrgang zu rechnen. Allerdings war dieser Verlauf lange nicht zu erwarten. Problematisch dieses Jahr war vor allem der starke Niederschlag zu Beginn des Jahres. In vielen Regionen fiel im ersten halben Jahr des Jahres 2018 so viel Regen, wie normalerweise in einem ganzen Jahr. Ganz besonders extrem war es im Rhônetal und in Südfrankreich, wo deutlich die Vegetation und die Blütezeit in Mitleidenschaft gezogen wurden. Erschwerend kommt hinzu, dass einige Niederschläge als Hagel herunterkamen. Diese Umstände führten dazu, dass schon früh klar war, 2018 wird nicht der ertragsreichste Jahrgang in den französischen Weinregionen. An vielen Stellen kam dann noch Mehltau hinzu, auch in vielen Bordelaiser Weinbergen. Selbst ohne Niederschläge führte die hohe Luftfeuchtigkeit nach kühlen Nächten zu einem erhöhten Krankheitsrisiko der Reben.
Schwierige Ausgangslage zum Jahresbeginn
Aber wenn der komplette Jahresniederschlag quasi schon gefallen ist, dann ist die Wahrscheinlichkeit einer längeren Trockenperiode hoch. So kam es dann in den Sommermonaten und hielt, noch viel wichtiger, bis hinein in den September zur Weinlese. Die Böden waren noch gut gewässert und konnten die Dürreperiode gut kompensieren. Gleichzeitig führt der Stress für die Rebe durch die langanhaltende Trockenheit zu einer hohen Konzentration in den Trauben. Während der Weinlese herrschten dann perfekte Bedingungen, sodass die Trauben über einen längeren Zeitraum, zum individuell besten Reifezeitpunkt gelesen werden können. Die perfekte Reife und die starke Konzentration der Trauben führen zu einem qualitativ recht hochwertigen Wein mit toller Struktur und viel Körper. Durch die perfekte Reife und den Zuckergehalt besteht hingegen die Gefahr von überdurchschnittlichen Alkoholgehalten, die in Bordeaux bis auf 14-15 % ansteigen können.
Perfekte Bedingungen im Sommer und Herbst ermöglichen Reife und Qualität
Abschließend ist also festzuhalten, dass die Trauben, die die schwierigen Bedingungen zum Jahresbeginn überlebt haben einen durchaus vielversprechenden Wein liefern. Nachdem, was man zum aktuellen Zeitpunkt schon sagen kann zeichnet sich der 2018er Jahrgang durch seine Struktur, Wucht und Körper aus. Hier kommt es auf das Geschick jedes Winzers und die Entscheidungen im Weinkeller an, die perfekte Balance zu finden und dem Wein die nötige Leichtigkeit und Eleganz zu verleihen. Ich gehe also von einem recht heterogenen Jahrgang aus. Es besteht durchaus das Risiko auf zu rassige und mächtige Weine zu treffen, die schnell überladen und zu kraftvoll wirken. Winzer, die aber den aromatischen Ausgleich hinbekommen, haben alle Voraussetzungen einen großen Wein herzustellen.
Aktuell ist der 2018er noch am Reifen, wer allerdings nicht solange warten will, für den haben wir schon trinkreife komplexe Weine, die die Zeit versüßen, bis der neue Jahrgang abgefüllt wird:
Château Vari Réserve 2014, Côtes de Bergerac rouge: Zum Wein HIER Klicken!
Château La Guillaumette Prestige 2014, Bordeaux Supérieur : Zum Wein HIER Klicken!
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